Energiepolitik im Koalitionsvertrag: Was Unternehmen beachten müssen

Die neue Bundesregierung hat mit dem aktuellen Koalitionsvertrag die Weichen für die Energiepolitik der kommenden Jahre gestellt. Für Unternehmen könnte das zahlreiche Änderungen mit sich bringen, insbesondere im Bereich der Energiewende, der Energiepreise, der Netzinfrastruktur und der Erneuerbaren Energien. In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Punkte aus dem Koalitionsvertrag und zeigen auf, was dies für Ihr Unternehmen bedeutet.

Energiepolitik: Transparente und planbare Energiewende

Der Koalitionsvertrag setzt auf eine transparente und planbare Energiewende, die Wirtschaft und Verbraucher stärker einbindet. Durch die Entbürokratisierung sollen insbesondere Mieterstrom, Bürgerenergie und Energy Sharing gefördert werden. Ziel ist es, alle Potenziale der Erneuerbaren Energien zu nutzen, darunter Wind- und Solarenergie, Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft.

Ein entscheidender Punkt im Koalitionsvertrag ist die Einführung eines Monitorings bis zur Sommerpause 2025. Dieses soll Klarheit über den zu erwartenden Strombedarf, die Versorgungssicherheit, den Netzausbau, den Fortschritt der Erneuerbaren Energien und den Wasserstoffhochlauf schaffen. Damit soll eine solide Basis für weitere politische Entscheidungen geschaffen werden.

Energiepreise: Entlastung für Unternehmen und Verbraucher

Ein zentrales Anliegen des Koalitionsvertrags ist die Senkung der Energiekosten. Unternehmen und Verbraucher könnte um mindestens fünf Cent pro kWh entlastet werden. Dafür sind folgende Maßnahmen vorgesehen:

  • Reduzierung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß
  • Deckelung der Netzentgelte zur Sicherstellung von Planungssicherheit
  • Abschaffung der Gasspeicherumlage
  • Verlängerung der Strompreiskompensation für energieintensive Unternehmen
  • Einführung eines speziellen Industriestrompreises für nicht flexibel steuerbare energieintensive Unternehmen

Energieeffizienz: Steuerliche Anreize und Marktsignale

Auch die Energieeffizienz spielt eine tragende Rolle. Der Koalitionsvertrag setzt auf steuerliche Anreize und Marktsignale, um Energieeinsparungen zu fördern. Das Energieeffizienzgesetz und das Energiedienstleistungsgesetz sollen vereinfacht und an EU-Vorgaben angepasst werden. Zudem wird die Nutzung von Abwärme erleichtert, um Energieverluste zu minimieren.

Sie wollen noch mehr zum Energieeffizienzgesetz (EnEfG) erfahren? Mehr Infos dazu finden Sie in unserem Blogbeitrag.

Netze: Ausbau und Digitalisierung als Schlüssel

Die Netzinfrastruktur bildet das Rückgrat der Energiewende. Der Koalitionsvertrag sieht eine Synchronisierung des Netzausbaus mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien vor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Digitalisierung der Netze und der beschleunigten Einführung von Smart Metern im Verteilnetz. Dies soll nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch für eine bessere Netzsteuerung sorgen.

Erneuerbare Energien: Investitionsrahmen und Marktintegration

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bleibt eine zentrale Säule der Energiepolitik. Ziel ist es, dass sich Erneuerbare Energien langfristig selbst am Markt refinanzieren. Dabei wird der Investitionsrahmen an europäische Vorgaben angepasst und marktwirtschaftliche Instrumente verstärkt eingebunden.

Besonders für die Solarenergie sind einige Erleichterungen geplant. Die Förderung von PV-Anlagen und Speichern soll effizienter und systemdienlicher gestaltet werden. Zudem sollen Betreiber von Bestandsanlagen durch gezielte Anreize zur Einspeisung ins Netz motiviert werden.

Gerne beraten wir Sie zu den Auswirkungen des Koalitionsvertrags auf Ihr Unternehmen und unterstützen Sie bei der Optimierung Ihrer Energiekosten sowie der Implementierung effizienter Energielösungen.

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