Netzentgelte 2026: Spürbare Entlastung für Verbraucher und Unternehmen

Die strukturell hohen Strompreise in Deutschland stellen seit Jahren eine große Herausforderung für die Wirtschaft und eine enorme Belastung für Verbraucher dar. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die stetig steigenden Netzentgelte, die für die Nutzung der Stromübertragungsnetze erhoben und über die Energieversorger an die Verbraucher weitergegeben werden. Im Jahr 2026 sollen die Netzentgelte um ganze 57 Prozent sinken und so private Haushalte und Unternehmen entlasten.

Netzentgelte machen einen bedeutenden Teil des Strompreises aus. Über sie wird unter anderem der kostenintensive Ausbau der Strominfrastruktur finanziert. Besonders auf der Höchst- und Umspannungsebene, also im Bereich der großen Übertragungsnetzbetreiber wie 50Hertz, Tennet, Amprion und TransnetBW, sind diese Entgelte in den letzten Jahren stark gestiegen. Von 3,12 Cent/kWh im Jahr 2023 schnellten sie 2024 auf 6,43 Cent/kWh und weiter auf 6,65 Cent/kWh in 2025. Mehr zu den Hintergründen der Netzentgelte 2025 finden Sie in unserem Blogbeitrag dazu.

Was ändert sich 2026?

Die Bundesregierung plant einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), um die Netzentgelte 2026 spürbar zu senken. Laut Angaben der vier Übertragungsnetzbetreiber wird das durchschnittliche Netzentgelt auf der Höchst- und Umspannungsebene dadurch auf 2,86 Cent/kWh reduziert. Das entspricht einem Rückgang um 57 Prozent im Vergleich zu 2025.

Diese Maßnahme wurde ausdrücklich auf Basis des geplanten Bundeszuschusses berechnet. Sollte das entsprechende Gesetz nicht bis zum Stichtag 5. Dezember 2025 verabschiedet werden, könnten die Netzentgelte dennoch auf einem höheren Niveau bleiben.

Dauerhafte Entlastung für Unternehmen geplant

Neben der zeitlich befristeten Entlastung durch niedrigere Netzentgelte hat die Bundesregierung auch eine strukturelle Maßnahme beschlossen. Der bislang befristete EU-Mindeststeuersatz für Strom soll für das produzierende Gewerbe sowie für die Land- und Forstwirtschaft dauerhaft gelten. Etwa 600.000 Unternehmen profitieren hiervon, darunter große aber vor allem auch viele mittelständische Betriebe. Die dauerhafte Senkung der Stromsteuer soll Investitionssicherheit schaffen, Arbeitsplätze sichern und das Wirtschaftswachstum stärken. Für den Bundeshaushalt bedeutet dies eine jährliche Belastung von rund drei Milliarden Euro.

Warum ist diese Entlastung so wichtig?

Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, wie volatil die Netzentgelte sein können. Schon 2024 war eine Entlastung geplant, konnte jedoch nicht umgesetzt werden, da die finanziellen Mittel im Bundeshaushalt fehlten. Die Folge: Ein massiver Anstieg der Netzentgelte mit entsprechenden Auswirkungen auf Strompreise und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Mit der jetzt geplanten Entlastung soll genau dieser Effekt vermieden werden. Das Bundeswirtschaftsministerium strebt nach mehr Planungssicherheit für Unternehmen und Industrie insbesondere in einem Umfeld, das von Transformation und Energiewende geprägt ist.

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