Ein Stromzähler ist ein Messgerät, das die gelieferte Energie aus einem elektrischen Versorgungsnetz erfasst. Es misst also den Stromverbrauch. Dieser Stromverbrauch wird dann vorzugsweise in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Bei Stromzählern unterscheidet man generell zwischen SLP- und RLM-Zählern. Aber auch für Gas sind SLP- und RLM-Zähler im Einsatz. Doch was sind nun die Unterschiede zwischen RLM- und SLP-Zählern?
Was ist ein SLP-Zähler?
SLP ist eine Abkürzung und bedeutet Standardlastprofil (SLP). SLP-Zähler kommen bei Abnahmestellen mit geringem Verbrauch zum Einsatz. Dies sind beispielsweise Privathaushalte und kleinere Betriebe.
SLP-Zähler sind ohne registrierende Leistungsmessung. Sie zeigen lediglich den aktuellen Zählerstand an. Der Messwert wird hier einmal im Jahr ausgelesen, denn der Lastgang wird mittels Standardlastprofilen ermittelt. Monatlich werden Abschläge auf Basis von Schätzwerten entrichtet. Am Jahresende erhalten die Verbraucher dann eine Abrechnung auf Basis ihres tatsächlichen Verbrauchs.
Wofür sind die Standardlastprofile notwendig?
Die Standardlastprofile sind notwendig, um zeitliche und temperaturabhängige Schwankungen des Stromverbrauchs nachvollziehen zu können. So sollen den Verbrauchern je nach Bedarf immer ausreichend Strom zur Verfügung gestellt werden.
Dabei werden verschiedene Gruppen von Verbrauchern unterschieden, um die Zuordnung von Anlagen zu unterschiedlichen Profilen zu erleichtern, wie Gewerbe, Produktionsbetrieb, Haushalt o. ä.
Wann wird ein SLP-Zähler verwendet?
Ein SLP-Zähler kommt bei kleinen Verbrauchsstellen zum Einsatz. Privathaushalte und Gewerbekunden mit einem Jahresstromverbrauch bis 100.000 kWh verfügen in der Regel über einen SLP-Zähler. Bei einem Stromverbrauch über 100.000 kWh muss dann ein RLM-Zähler installiert werden.
Was sind RLM-Zähler?
RLM steht für Registrierende Leistungsmessung. Verbrauchsstellen mit einem Jahresverbrauch über 100.000 kWh sind per Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) zur registrierenden Leistungsmessung verpflichtet. Dies sind in der Regel große Unternehmen und die Industrie. Der Verbrauch wird hier kontinuierlich gemessen. RLM-Zähler dienen daher auch der Sicherstellung der Netzstabilität.
Gewerbe und Industriekunden, welche RLM-Zähler besitzen, erhalten so monatlich eine genaue Abrechnungen über ihren Verbrauch. Durch die Optimierung des Lastprofils können Unternehmen zudem Netzentgelte einsparen.
Wie funktioniert die Registrierende Leistungsmessung?
Eine Messeinrichtung erfasst pro in regelmäßigen Frequenzen den Mittelwert der tatsächlich abgenommenen Leistung. Per Gesetz sind diese Messperioden auf 15 Minuten bei Strom und auf 60 Minuten bei Gas festgelegt. Die so ermittelten Werte werden regelmäßig an den Netzbetreiber übermittelt. Dieser gibt die Messwerte wiederum an den Stromanbieter weiter. Dadurch lässt sich dann monatlich die tatsächliche Leistung und der sich daraus ergebene Verbrauch errechnen.
Was hat ein RLM-Zähler mit Netzentgelten zu tun?
Für Unternehmen ist die Berechnung der Netzentgelte neben der monatlichen Abrechnung ein wichtiger Faktor.
Bei SLP-Zählern werden die Netzentgelte pro Kilowattstunde verbrauchter Energie in Rechnung gestellt. Hinzu kommt noch ein pauschaler Grundpreis.
Bei RLM-Zählern wird auch ein Arbeitspreis pro Kilowattstunde erhoben. Anstatt eines pauschalen Grundpreises fällt ein Leistungspreis an, der pro Kilowatt abgenommener Leistung erhoben wird und vom Lastgang abhängt.
Für die Berechnung des Leistungspreises ist die Leistungsspitze relevant. Je stärker also das Lastprofil ausschlägt, desto höher auch die Netzentgelte.
Welche Vorteile bietet ein RLM-Zähler für Unternehmen?
Unternehmen, die ihren Lastgang kennen, können durch Lastverschiebungen das Lastprofil glätten und dadurch Netzentgelte einsparen.
Zudem bieten RLM-Zähler die Möglichkeit Verbräuche und Lastspitzen, welche hohe Energiekosten nach sich ziehen können, mit Hilfe eines Energiecontrollings zu identifizieren.
Ein weiterer Vorteil eines RLM-Zählers ist, dass dieser aus der Ferne ausgelesen werden kann.
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