Dekarbonisierung:
Der Weg zur Klimaneutralität

Mit dem Europäischen Grünen Deal möchte die EU die Lebensqualität und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger verbessern. Bis 2050 soll die Klimaneutralität von Europa erreicht werden. Der Dekarbonisierung und Modernisierung energieintensiver Industrien kommt eine entscheidende Bedeutung zu, um eine klimaneutrale und kreislauforientierte Wirtschaft zu erreichen.

 

Was ist Dekarbonisierung?

Der Begriff ist ganz einfach erklärt. Wörtlich bezeichnet Dekarbonisierung die Abkehr bzw. Reduzierung von Kohlenstoff. Präzisiert bedeutet es, die Umstellung auf eine Wirtschaftsweise, die den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) nachhaltig reduziert und kompensiert. Langfristig soll so eine kohlenstofffreie Wirtschaft, speziell im Energie- bzw. Stromsektor erreicht werden.

 

Dekarbonisierung – Warum eigentlich?

Die Wirtschaft und Industrie bezog bisher Energie aus Quellen nuklearer und fossiler Brennstoffe. Die Verbrennung von Kohle, Erdgas oder auch Öl setzt aber Kohlenstoff frei und erreicht als CO2 die Erdatmosphäre und sogt dort für den Treibhauseffekt und so für die Erwärmung des Klimas auf der Erde.

Im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft im Pariser Klimaabkommen schon darauf geeinigt die globale Erderwärmung zu begrenzen und hier das Ziel von 1,5 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ausgerufen. Auch der in Deutschland beschlossene Kohleausstieg bis 2038 und die andauernde Energiewende zahlen auf das Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050 ein. Energieintensive Branchen sind hier besonders gefragt und müssen auch vor dem Hintergrund des Zeitplans zügig auf klimaneutrale Energieträger umstellen, damit Europa das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreicht.

 

Wichtige Sektoren und Hebel der Dekarbonisierung

In Deutschland wurden 2021 rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgas freigesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von 33 Millionen Tonnen oder von 4,5 %. Insgesamt sind die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 38,7 % gesunken. Das bereits für 2020 gesetzte Klimaziel, 40 % weniger Treibhausgas-Ausstoß im Vergleich zu 1990, ist somit auch in 2021 verfehlt worden.

Gerade der Energiesektor hat ein Plus von 27 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zu verzeichnen, da wegen steigender Stromnachfrage, geringerer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und des gestiegenen Gaspreises verstärkt auf Kohle zur Stromerzeugung zurückgegriffen werden musste.

Für die Zukunft muss, um die weiteren Ziele zu erreichen, deutlich mehr eingespart werden. Besonders in den Bereichen Energie, Industrie, Verkehr und Gebäude gibt es noch großes Einsparpotential, da diese Sektoren einen sehr großen Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland ausmachen.

 

Energiewirtschaft

Mit rund 247 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten hat der Energiesektor im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 12,4 % zu verzeichnen. Die schnellere Abkehr von fossilen Brennstoffen und der Ausbau erneuerbarer Energien könnten dieser Steigerung entgegenwirken und helfen das Ziel zu erreichen, den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbare Energien bis 2030 auf 80 % zu steigern.

 

Industrie

Im Industriesektor wurden rund 181 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente freigesetzt, was ein Plus von 5,5 % zum Vorjahr bedeutet. Konjunkturnachholeffekte bedingt durch die Corona-Krise und der vermehrte Einsatz fossiler Brennstoffe spielen hier eine wesentliche Rolle.

 

Verkehr

Rund 148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente wurden im Verkehrssektor ausgestoßen. Dies ist eine Steigerung von 1,2 % im Vergleich zu 2020. Gerade der Anstieg des Güterverkehrs schlägt hier zu Buche. Die generelle Reduktion des Güterverkehrs, die Umstellung des Gütertransports von der Straße auf die Schiene oder auch das Vorantreiben der E-Mobilität bieten große Chancen.

 

Gebäude

Der Gebäudesektor hat knapp 115 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten freigesetzt, was einer Minderung von rund 3,3 % entspricht. Trotzdem wurde die gesetzte Jahreszielmenge, die bei 113 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten liegt, überschritten. In diesem Bereich könnte man Gebäude energetisch sanieren, Wärmepumpen, solarthermische Kollektoranlagen oder grüne Nah- bzw. Fernwärme implementieren und Restbestände fossiler Heizanlagen über synthetische Energieträger versorgen.

Gehen Sie mit uns den wirtschaftlichsten Weg zur Klimaneutralität

Um in Deutschland und auch in ganz Europa das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen braucht es zusätzliche Schritte und Maßnahmen. Nicht nur in den oben erwähnten Sektoren, sondern überall da, wo es Einsparpotential durch Umdenken und neue Prozesse gibt.

Wir unterstützen und begleiten Ihr Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir erstellen einen unternehmensweiten Corporate Carbon Footprint, um Ihre CO2-Bilanz aufzuzeigen. Dies ist die Basis für einen fundierten Maßnahmenplan zur Reduzierung und Vermeidung Ihrer Treibhausgasemissionen. Auch bei der Kompensation der unvermeidbaren Emissionen kümmern wir uns und diskutieren mit Ihnen über sinnvolle Klimaschutzprojekte und mögliche Zertifizierungen.

Unser Experten-Team berät Sie sehr gerne und findet mit Ihnen das passende Beschaffungsmodell sowie weitere Möglichkeiten, um Energiekosten zu sparen.

Artikel teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Was sind die Trends und Insights der Energiewirtschaft? Welche verpflichtenden Gesetzesänderungen gibt es und welche Auswirkung hat dies auf Unternehmen? Wie können Energiekosten und Verbräuche effizient gesenkt werden?
Fragen dieser Art beantworten unsere Energie-Experten Ihnen in unserem Newsletter.