So geht Energiebeschaffung für Unternehmen

Die Energiebeschaffung für Unternehmen und die damit verbundenen Kosten haben im vergangenen Jahr für viel Wirbel gesorgt. So sind die Energiekosten durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine enorm gestiegen, haben sich seitdem jedoch wieder leicht erholt. Diese Entwicklungen haben allerdings zu einer genauen Analyse der Energiebeschaffungsstrategie bei vielen Unternehmen geführt. Doch welche Möglichkeiten der Beschaffung gibt es und was gilt es dabei zu beachten?

Wie setzen sich die Energiekosten eines Unternehmens zusammen?

Die Energiekosten eines Unternehmens setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen und sind individuell zum Unternehmen bewertbar. Zunächst sind der Stromverbrauch sowie die aktuellen Strompreise zu beachten. Auch die Energiequellen und die Energieeffizienz der eingesetzten Anlagen, Geräte und Prozesse spielen eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus kann auch der Standort des Unternehmens Einfluss auf die Energiekosten nehmen. So kann das Klima beispielweise den Bedarf an Heizung oder Kühlung erhöhen und die Kosten somit beeinflussen. Zudem können bereits abgeschlossene Energieverträge Auswirkungen auf die Energiekosten haben. Langfristige Festpreisverträge können Preisstabilität bieten, während kurzfristige oder flexible Verträge von den Marktpreisschwankungen abhängen. Auch die Energiebeschaffungsstrategie sowie die -überwachung und das Management tragen zu einer Regulierung der Energiekosten bei.

Wie funktioniert Energiebeschaffung für Unternehmen?

Der Prozess der Energiebeschaffung im Unternehmen kann je nach Unternehmensgröße, Standort, Energiebedarf und strategische Ziele variieren. Begonnen wird in der Regel mit einer Bedarfsanalyse, bei der der jährliche Stromverbrauch bestimmt wird, die Spitzenlastzeiten sowie spezifische Anforderungen, die darüber hinaus für einen reibungslosen Verlauf des Betriebs notwendig sind. Anschließend werden Beschaffungsstrategien analysiert und entwickelt. Dabei spielt auch die Entscheidung zwischen konventionellen und erneuerbaren Energiequellen eine Rolle. Bei der Wahl der Beschaffungsmethode stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.

Welche Beschaffungsmethoden gibt es für Unternehmen?

Mit der Tengelmann Energie als Partner bei der Energiebeschaffung stehen Unternehmen der Spot- sowie der Terminmarkt zur Verfügung. Am Terminmarkt kann Energie sowohl zum Festpreis als ich in Form eines Tranchenmodells beschaffen werden. Das passende Beschaffungsmodell orientiert sich dabei an den individuellen Bedürfnissen und betriebsinternen Prozessen eines Unternehmens. Durch die Wahl eines geeigneten Modells oder einer Modellkombination bei der Energiebeschaffung können Unternehmen ihr Energiekosten-Risiko durch Streuung reduzieren. Ergänzend dazu können weitere Optionen wie das Energiemonitoring, eine Energieberatung oder auch die Unterstützung hinsichtlich der Nachhaltigkeit Verbräuche und somit Kosten senken.

Was ist Spotmarktbeschaffung?

Der Spotmarkt ist ein kurzfristiges Modell zur Beschaffung der Energiemengen. Dabei wird die Energie für einzelne Stunden jeweils erst am Vortag der Belieferung eingekauft. Der Energiepreis richtet sich nach Angebot und Nachfrage an den stündlichen Preisen der Energiebörse. Da hier stundenweise beschafft wird, steht der vollständige Energiepreis für das Unternehmen somit erst am Monatsende rückwirkend fest. Eine Planungssicherheit ist hierdurch nicht gegeben. Das Risiko stark schwankender Energiepreise trägt das Unternehmen vollständig selbst. Die Preisschwankungen (Volatilität) im Spotmarkt sind zudem grundsätzlich höher als im Terminmarkt. Auf der anderen Seite bildet das Spotmarktmodell durch die hohe Streuung einen durchschnittlichen Marktpreis ab, der durch bekannte und kurzfristige Marktgeschehnisse jedoch stark beeinflusst werden kann. In Kombination mit Terminmarktmodellen wird die Spotmarktbeschaffung oft als zusätzliches Element eingesetzt, um hierdurch Schwankungen von Energieverbräuchen adäquat und fair berücksichtigen zu können (Toleranzband).

Was ist Tranchenbeschaffung?

Bei der Tranchenbeschaffung wird zwischen der Festpreisbeschaffung und dem Tranchenmodell unterschieden. Bei dem Festpreismodell (auch Stichtagsbeschaffung) wird die gesamt benötigte Energiemenge zu einem fest vereinbarten Preis, der an einem Stichtag festgelegt wird, eingekauft. Dabei wird die gesamte Energiemenge für die volle Vertragslaufzeit zu einem Preisniveau eingekauft, das zum Beschaffungszeitpunkt dem aktuellen Marktpreis entspricht. Dieses Beschaffungsmodell bietet wenig Risikostreuung, da der Marktpreis eines einzelnen Tages für die Beschaffung des gesamten Energiebedarfs für ggf. mehrere Jahre herangezogen wird. So kann es sein, dass zu einem „schlechten“ Zeitpunkt mit einem hohen Preisniveau eingekauft wird. Für kleinere bis mittlere Abnahmemengen bzw. für kleinere Unternehmen ist diese Form der Stichtagsbeschaffung bisher oft die einzige Möglichkeit im Energieeinkauf gewesen. Auf der einen Seite bietet das Modell eine hohe Planungssicherung. Auf der anderen Seite bietet es in Zeiten stark schwankender Energiepreise wenig Flexibilität und Risikostreuung.

Bei dem Tranchenmodell wird die benötigte Energiemenge eines Unternehmens nicht an einem Einkaufszeitpunkt (Stichtag), sondern zu mehreren Zeitpunkten in Teilmengen (Tranchen) eingekauft. Dieses Modell ist komplexer und setzt das benötigte Wissen sowie eine umfassende Marktbeobachtung voraus, kann aber ein gutes Gleichgewicht zwischen Preisrisikostreuung und Planungssicherheit bilden. Im Terminmarkt kann langfristig und mit weiten Beschaffungsvorlauf für die Zukunft agiert werden, um sich stärker von kurzfristigen Preisschwankungen zu entkoppeln. Durch sehr breite Möglichkeiten, die Mengen zu unterteilen und diese zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu beschaffen, bietet das Tranchenmodell ebenso ein hohes Maß an Risikostreuung. Das Modell setzt für die Umsetzung größere Energiemengen voraus, sodass bisher nur größere Unternehmen dies nutzen konnten.

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Was sind die Trends und Insights der Energiewirtschaft? Welche verpflichtenden Gesetzesänderungen gibt es und welche Auswirkung hat dies auf Unternehmen? Wie können Energiekosten und Verbräuche effizient gesenkt werden? Fragen dieser Art beantworten unsere Energie-Experten Ihnen in unserem quartalsweise erscheinenden Newsletter.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Energiebeschaffung für Unternehmen?

Der richtige Zeitpunkt, um Energie einzukaufen, ist an verschieden Faktoren geknüpft und individuell zum Unternehmen zu bewerten. So hängt dieser von der Art des Energiebedarfs, der aktuellen Situation auf dem Strommarkt, der Unternehmensstrategie und den langfristigen Zielen des Unternehmens ab. Die Strompreise können zudem starken Schwankungen unterliegen, die von Faktoren wie Angebot und Nachfrage, geopolitischen Ereignissen, Wetterbedingungen und Energiepolitik beeinflusst werden. Auch Änderungen in den Energiepolitiken und -regulierungen können Auswirkungen auf die Strompreise haben. Zum Beispiel können staatliche Anreize für erneuerbare Energien oder Kohleausstiegspläne die Marktdynamik verändern.

Wie setzt sich der Strompreis für Unternehmen zusammen?

Im Wesentlichen setzt sich der Strompreis aus drei Bestandteilen zusammen:

  1. dem Anteil für Beschaffung und Vertrieb
  2. dem Netzentgelten und Messstellenbetrieb
  3. aus Steuern, Abgaben und Umlagen

Dabei sind rund zwei Drittel der sich hieraus ergebenen Gesamtkosten die sogenannten Drittkosten, dies sind Netzentgelte, Umlagen, Abgaben und Steuern. Unternehmen zahlen einen Gesamtstrompreis pro abgenommene Kilowattstunde (kWh) sowie zusätzlich in Abhängigkeit der Verbrauchsstellenzuordnung einen Leistungspreis pro Kilowatt (kW). Der Stromlieferant behält ausschließlich den Anteil für die Beschaffung und Vertrieb am Strompreis, über den er seine eigenen Kosten deckt und seinen Gewinn erzielt. Die weiteren Anteile leiten die Stromlieferaten weiter: Netzentgelte, Umlagen, Abgaben und Leistungspreis direkt an den Netzbetreiber sowie Steuern an den Staat.

Ökostrombeschaffung für Unternehmen?

Die Entscheidung, Ökostrom in einem Unternehmen zu verwenden, kann eine sinnvolle und strategische Wahl sein, abhängig von verschiedenen Faktoren. So sind die Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu beachten. Auch die regulatorischen Anforderungen und die Preisstabilität sowie die langfristigen Kosteneinsparungen spielen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus sind auch Faktoren wie Energieunabhängigkeit sowie Innovation und Technik zu beachten. Die Einführung von Ökostrom im Unternehmen sollte jedoch sorgfältig geplant und umgesetzt werden. Denn die Verfügbarkeit von Erneuerbarer Energiequellen und die finanziellen Auswirkungen müssen evaluiert werden. Auch die Art des Unternehmens, der Standort und die individuellen Geschäftsziele spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für Ökostrom.

Was ist beim Lieferantenwechsel zu beachten?

Der Wechsel des Stromlieferanten kann eine gute Möglichkeit sein, um potenziell Kosten zu senken, besseren Kundenservice zu erhalten oder zu Erneuerbaren Energien zu wechseln. Gerne unterstützen wir Sie bei der Energiebeschaffung und bei der Suche nach dem idealen Stromlieferanten für Ihr Unternehmen.

Ihr Ansprechpartner für Fragen zur Energiebeschaffung für Geschäftskunden

Ihr Unternehmen mit mehreren Standorten kommt aus dem Handel, der Gastronomie, den öffentlichen Einrichtungen, dem Sozialwesen, der Immobilienwirtschaft oder der Industrie? Sie haben Fragen zu Energiekosten, dem Einkauf von Strom bzw. Gas oder zum ganzheitlichen Energiemanagement?

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