Was sind Energiemanagementsysteme?
Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz ist die Einführung eines Energiemanagementsystems für viele Unternehmen verpflichtend.
Doch was ist ein Energiemanagementsystem?
Ein Energiemanagementsystem (EnMS) ist ein Managementprozess, bei dem Energiedaten erfasst und Einsparpotenziale lokalisiert werden. Anschließend werden Maßnahmen im Sinne der Energieeffizienz entwickelt und umgesetzt. Ziel ist es, die Energiebilanz transparent darzustellen, fortlaufend zu verbessern und diese Fortschritte nachzuweisen.
Wie funktionieren Energiemanagementsysteme?
Das Energiemanagementsystem (EnMS) verwendet den sogenannten PDCA-Zyklus. Dabei wird zur Vorbereitung eine Kontext- sowie Umfeldanalyse durchgeführt. Dort werden Chancen und Risiken analysiert sowie relevante Parteien identifiziert, die für die Durchführung des Energiemanagementsystems wichtig sind. Anschließend werden Anforderungen zusammengestellt und Energieteams gebildet. Zudem wird eine erste energetische Bewertung durchgeführt, die als Basis für weitere Schritte dienen soll. Dabei wird der Energieeinsatz sowie der aktuelle Verbrauch analysiert und künftige Verbräuche abgeschätzt.
Der Zyklus beginnt mit der sogenannten Planungsphase. Hier werden Ziele festgelegt, Aktionspläne erstellt und Maßnahmen festgelegt. Im nächsten Schritt werden diese in der Durchführungsphase umgesetzt. Diese Maßnahmen sowie das gesamte Managementsystem werden im dritten Schritt überprüft und bewertet. Hierbei werden darüber hinaus im fortlaufenden Verlauf interne Audits durchgeführt, die die energiebezogenen Leistungen sowie die Implementierung des Energiemanagementsystems überwachen und bewerten. Im vierten Schritt werden Handlungsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung und Verbesserung des Energiemanagementsystems sowie den energiebezogenen Leistungen abgeleitete.
Bei einem Energiemanagementsystem (EnMS) handelt es sich nicht um ein abgeschlossenes Projekt, sondern um einen fortlaufenden Prozess.
Welche Energiemanagementsysteme gibt es?
In Deutschland hat sich das Energiemanagementsystem nach ISO 50001 mittlerweile als Standard etabliert, welches mit einer Zertifizierung bestätigt wird. Zudem kann ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 von der Durchführung eines Energieaudits befreien. Die Verpflichtung eines Audits ist im Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) festgelegt und muss demnach von betroffenen Unternehmen alle vier Jahre durchgeführt werden.
Welche Vorteile hat die Einführung eines Energiemanagementsystems?
Durch die Einführung eines Energiemanagementsystems ersparen sich Unternehmen nicht nur die regelmäßige Durchführung eines Energieaudits, sondern steigern gleichzeitig ihre Energieeffizienz und haben potenzielle Einsparmöglichkeiten stets im Blick. Dies führt u. a. zur Reduzierung überflüssiger Kosten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Eindämmung des Klimawandels.
Energiemanagementsystem vs. Energieaudit
Während ein Energiemanagementsystem ein systematischer Ansatz zur Verwaltung und Organisation entsprechender Energieverbräuche ist, handelt es sich bei einem Audit lediglich um die Bewertung dieser Verbräuche. Energiemanagementsysteme sind demnach deutlich umfangreicher und genauer. Zudem basieren diese auf internationalen Standards und Rahmenbedingungen wie die ISO 50001. Energiemanagementsysteme zielen darüber hinaus auf die kontinuierliche Verbessrung der Energieverbräuche aus und können mit anderen Managementsystemen verknüpft werden, um entsprechende Synergien zu schaffen. Auch bei der Durchführung eines Energieaudits werden Energiedaten bewertet und analysiert. Hierbei handelt es sich jedoch um einen abgeschlossenen Prozess, der je nach Gesetzeslage alle vier Jahre wiederholt werden muss. Energiemanagementsysteme sind demnach deutlich ganzheitlicher und nachhaltiger, um die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz voranzubringen.
Wer braucht ein Energiemanagementsystem?
Für die meisten Unternehmen besteht aktuell noch keine gesetzliche Verpflichtung zur Einführung eines Energiemanagementsystems. Dies könnte sich jedoch durch die Verabschiedung des geplanten Energieeffizienzgesetztes zeitnah ändern. Bisher waren vornehmlich Industrieunternehmen verpflichtet ein Energiemanagementsystem nachzuweisen, um Vergünstigungen zu erhalten (Stichwort: Reduzierte EEG-Umlage). Sinnvoll kann die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001 auch ohne eine Verpflichtung sein. So können Unternehmen durch die Einführung eines EnMS Energieverbräuche optimieren und damit Kosten senken. Auch Branchen wie Einzelhandel oder öffentliche Einrichtungen haben dadurch die Möglichkeit, effizienter Energie zu nutzen und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies gilt u. a. auch für Versorgungsunternehmen oder Non-Profit-Organisationen.
Was kostet ein Energiemanagementsystem?
Die Kosten für die Einführung eines Energiemanagementsystems sind individuell von der Komplexität des Unternehmens und des Energieverbrauchs abhängig. Gerne beraten wir Sie, wie wir Sie optimal beim Energiemanagement unterstützen können und unterbreiten Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot für Ihr Unternehmen.
Die optimale Ergänzung zu Ihrem Energiemanagementsystem
Zur Ergänzung Ihres Energiemanagementsystems dient unser EnerBoard. Damit werden Ihre gesamten Energiedaten optimal dargestellt. Das EnerBoard dient der Vereinfachung der Datensammlung und der idealen Auswertung Ihrer möglichen Einsparpotenziale. Die cloudbasierte Softwarelösung kann auf jedem Endgerät genutzt werden und ist somit ideal in Ihre Arbeitsabläufe integrierbar. Übrigens: Die Einführung von EnerBoard können Sie sich fördern lassen, da unsere Software beim BAFA gelistet ist.
Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Energiemanagementsystem ISO 50001
Haben Sie weitere Fragen oder möchten Sie wissen, wie wir Sie optimal beim Energiemanagement unterstützen können? Gerne beraten wir Sie ausführlich und unterbreiten ein maßgeschneidertes Angebot für Ihr Unternehmen!