Seit Monaten herrscht eine Krise auf dem Energiemarkt. Auch der anhaltende Krieg in der Ukraine sorgt weiterhin für eine angespannte Situation. Gerade für Unternehmen ergeben sich daher ganz neue Herausforderungen. Manche Energielieferanten versuchen ihre prekäre wirtschaftliche Situation zu verbessern. Unternehmen haben sich daher oft damit auseinanderzusetzen, ob Kündigungen, Lieferstopps, Vertrags- oder auch Preisanpassungen wirksam sind.
Wie sollen Sie auf die aktuellen Herausforderungen reagieren? Welche Auswirkungen hat das Verhalten vieler Energielieferanten für Sie? Ist Ihre Belieferung gesichert? Diese und noch mehr Fragen beantworten wir Ihnen in unseren FAQ.
Unsere Antworten zur Krise auf dem Energiemarkt
Eine Ursache sind die gestiegenen Preise des europäischen CO2-Emissionshandels im Jahr 2021. Diese Kosten verteuern u. a. die konventionelle Stromerzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken. Sie sollen aber auch ein Anreiz sein, in Erneuerbare Energien zu investieren. Aber insbesondere durch die starke, weltweite Nachfrage nach Erdgas, gepaart mit niedrigen Gasspeichern in Europa (insbesondere in Deutschland) sind die Gaspreise auf immer neue Höchststände angestiegen. Nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine und dem damit verbundenen Stopp der Zertifizierung der Pipeline Nord Stream 2 haben diesen enormen Preisanstieg nochmals forciert. Abschließend lässt sich festhalten, dass der anstehende Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland und eine zunehmende Abkehr von der Kohleverstromung ebenfalls preistreibend auf der Stromseite wirken.
Eine Einschätzung zur weiteren Entwicklung unseres Geschäftsführers Hendrik Fels finden Sie hier.
Einige Energieversorger hatten bereits massive Probleme mit der eigenen Liquidität oder der Lieferung Ihrer Vorversorger. Daraufhin kam es schon zu einigen Insolvenzen oder Kündigungen der aktuellen Lieferverträge. Energielieferverträge mussten neu abgeschlossen werden, teils zu sehr hohen neuen Preisen. Das bedeutet allerdings auch ein hohes wirtschaftliches Risiko für diese Unternehmen.
Aber auch Unternehmen, welche sich noch in günstigen Lieferverträgen befinden, müssen für die Zukunft mit deutlich höheren Preisen rechnen und sollten bereits jetzt Maßnahmen zur Preisabsicherung ergreifen. Welche Möglichkeiten Unternehmen haben, um ihr Energiepreisrisiko zu senken, erfahren Sie hier.
Am 30.03.2022 wurde in Deutschland die Frühwarnstufe des Notfallplan Gas ausgerufen, um auf eventuelle Liefereinschränkungen oder -ausfälle vorbereitet zu sein. Aktuell ist die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher noch gewährleistet, da zum jetzigen Zeitpunkt Gas ausreichend an den Märkten vorhanden ist. Sollte ein Energieembargo unausweichlich sein oder sollte Russland die Lieferung einstellen, könnte es zu größeren Problemen und gemäß Notfallplan zu Rationierungen kommen.
Die Strom- und Gasmärkte sind aktuell nicht zu prognostizieren. Die Preise sind getrieben durch tagesaktuelle Entwicklungen und führen aufgrund von Spekulationen zu einer hohen Volatilität.
Eine Entspannung in der Ukraine könnte zu einer Entspannung der Preise führen. Ein Energieembargo könnte die angespannte Situation weiter verschärfen. Daher lässt sich aktuell keine konkrete Aussage für die Zukunft treffen. Realistisch betrachtet ist aber anzunehmen, dass die niedrigen Preise vor Juni 2021 nicht wieder erreicht werden.
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Die Entwicklung einer langfristigen und flexiblen Beschaffungsstrategie ist für Unternehmen innerhalb des hoch volatilen Marktumfelds entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass die Beschaffungsstrategie zum Unternehmen passen sollte. Egal ob Festpreisbeschaffung am Terminmarkt, Spotmarkt oder per Tranchenmodell – das passende Beschaffungsmodell orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und betriebsinternen Prozessen des Unternehmens. Lesen Sie hier mehr zu den unterschiedlichen Beschaffungsmöglichkeiten.
Von einer pauschalen zeitlichen Verschiebung der Vergaben raten wir ab. Dies erhöht das Risiko nach hinten raus, zu einem bestimmen Preis oder Termin und zu vorgegebenen Lieferkonditionen beschaffen zu müssen. Zudem muss dann auch noch ein Energielieferant gefunden werden, der die Belieferung übernimmt. Ebenso ist es schwierig, den passenden Zeitpunkt für die zukünftige Vergabe abzuschätzen, da sich die weitere Entwicklung (wie oben beschrieben) derzeit nicht voraussagen lässt.
Daher empfehlen wir grundsätzlich handlungsfähig zu bleiben, um kurzfristig auf Marktveränderungen reagieren zu können. Die Vergabe an einen Energieversorger bedeutet zwangsläufig nicht, dass zu diesem Zeitpunkt auch die Energiepreise fixiert werden müssen. Mit Hilfe von Preisformeln in Ihrem Beschaffungsmodell entkoppeln Sie den Zeitpunkt der Vergabe von den Zeitpunkten der Energiepreisfixierung und sind somit deutlich flexibler und handlungsfähiger.
Sollte ein langfristiger Vertrag bei einem Energielieferanten aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich sein, empfehlen wir eine sukzessive Vergabe der auszuschreibenden Mengen, verteilt über die nächsten Monate. Auch eine einjähriger Verlängerung der Belieferung kann durchaus sinnvoll sein, da gerade Bestandslieferanten ihre Kunden in angemessener Weise beliefern.
Wir unterstützen Sie bei der Beschaffung Ihrer Energiemengen!
Unser Experten-Team hat den optimalen Überblick über den Energiemarkt und berät Sie sehr gerne zu Ihren individuellen Möglichkeiten zur Energiebeschaffung. Gemeinsam finden wir das passende Beschaffungsmodell für Ihr Unternehmen.